Theoretische Berechnung eines Schwebekörper Durchflussmessers
Ein Schwebekörper-Durchflussmesser besteht grundsätzlich aus:- Einem konisch geformten Rohr, das senkrecht montiert ist und bei dem der Querschnitt des Rohres nach oben hin zunimmt.
- Einem Schwebekörper, der sich frei im Rohr bewegen kann.
Die Strömung des Mediums drückt den Schwebekörper nach oben und die Schwerkraft zieht ihn nach unten.

FW = FG - FA
- Strömungskraft FW
Die Strömungskraft FW, die den Schwebekörper nach oben drückt, hängt vom Durchfluss und den aerodynamischen Eigenschaften (Form) des Schwebekörpers ab. Sie wird mit der aus der Aerodynamik bekannten Formel berechnet.
FW= 0,5 ⋅ ρR ⋅ v² ⋅ CW ⋅ A
ρR: Dichte des Mediums im Ringsspalt zwischen Schwebekörper und Messrohr [kg/m³].
Diese kann bei kompressiblen Medien (Gasen) von der normalen Mediumsdichte (ρM) abweichen
Da ρR schwer zu errechnen ist, wird in der Praxis oft die normale Mediumsdichte (ρM) verwendet.
Der Unterschied wird durch den empirisch ermittelten CW-Wert berücksichtigt.
v: Strömungsgeschwindigkeit des Mediums im Ringspalt [m/s]
CW: Widerstandsbeiwert (abhängig von Form und Oberflächenbeschaffenheit des Schwebekörpers),
der Oberfläche des Messrohres und der Reynolds-Zahl [dimensionslos]
A: Querschnittsfläche des Schwebekörpers (Projektionsfläche=größter Durchmesser) [m²]
- Gewichtskraft des Schwebekörpers FG
FG= ρS ⋅ VS ⋅ g
ρS: Dichte des Schwebekörpers [kg/m³]
VS: Volumen des Schwebekörpers [m³]
g: Erdbeschleunigung 9,81 [m/s]
- Auftrieb des Schwebekörpers FA
FA= ρM ⋅ VS ⋅ g
ρM: Dichte des Mediums [kg/m³]
VS: Volumen des Schwebekörpers [m³]
g: Erdbeschleunigung 9,81 [m/s]
- Zusammenhang zwischen Ströungsgeschwindigkeit und Volumenstrom
Die Strömungsgeschwindigkeit v steht beim Schwebekörper Durchflussmesser in direktem Zusammenhang mit dem Volumenstrom Q
Q= v⋅AR
v: Strömungsgeschwindigkeit des Mediums im Ringspalt [m/s]
AR: Freie Querschnittsfläche zwischen Schwebekörper und Messrohr, an der Position des Schwebekörpers [m²].
Das ist der Spalt durch den das Medium fließen kann.
Diese Fläche ändert sich mit der Höhe des Schwebekörpers.
Um den theoretischen Volumenstrom eines Schwebekörper Durchflussmessers im "Schwebezustand", also einer bestimmten Höhe im Messrohr zu bestimmen, werden die o.g. Formeln der einzeln Kräfte in die Grundgleichung eingesetzt.
FW = FG - FA
Man erhält somit:0,5 ⋅ ρR ⋅ v² ⋅ CW ⋅ A = (ρS ⋅ VS ⋅ g) - (ρM ⋅ VS ⋅ g)
Ersetzt man noch v² durch die o.g. Formel für den Volumenstrom Q, dann erhält man nach Umstellung und Vereinfachung, die endgültige Formel zur Berechnung des Volumenstromes:

ρR: Dichte des Mediums im Ringspalt [kg/m³]
ρS: Dichte des Schwebekörpers [kg/m³]
VS: Volumen des Schwebekörpers [m³]
g: Erdbeschleunigung 9,81 [m/s]
AR: Freie Querschnittsfläche zwischen Schwebekörper und Messrohr, an der Position des Schwebekörpers [m²].
CW: Widerstandsbeiwert des Schwebekörpers (abhängig von Form und Oberflächenbeschaffenheit) [dimensionslos]
A: Querschnittsfläche des Schwebekörpers (Projektionsfläche=größter Durchmesser) [m²]
In einem gegebenen Schwebekörper-Durchflussmesser, bleiben bei Änderung des Durchflusses die
Dichte des Schwebekörpers, die Abmessungen und Volumen des Schwebekörpers, die Dichte des Mediums
und die Erdbeschleunigung konstant.
Bei Änderung des Durchfluss ändert sich somit nur der Widerstandsbeiwert und die freie
Querschnittsfläche zwischen Schwebekörper und Messrohr (entsprechend der Hubhöhe des Schwebekörpers).
Da diese Abhängigkeit nicht rein rechnerisch ermittelt werden kann, muss sie durch eine Kalibrierung
empirisch ermittelt.
Praktische Berechnung eines Schwebekörper Durchflussmessers
Dieser Absatz wird derzeit überarbeitet.Vereinfachte Umrechnung einer Skala
Die Skala der Schwebekörper Durchflussmesser sind werksseitig ausgelegt für ein bestimmtes Fluid mit seinen Stoffeigenschaften (Dichte, Viskosität) und die Betriebsbedingungen (Druck, Temperatur) bei der das Gerät verwendet wird.
Die meisten Hersteller stellen dazu eine Auslegungs-Software zur Verfügung, mit denen das optimale Gerät für die Messaufgabe spezifiziert werden kann.
Beispiel Auslegungssoftware: http://sizing.heinrichs.eu/programs/schwebekoerper/de
Die häufigste Aufgabe für den Anwender besteht darin, bei veränderten Betriebsbedingungen oder bei Verwendung eines anderen Fluid, die vorhandene Skala den neuen Bedingungen anzupassen. Dabei haben Änderungen der Stoffeigenschaften und Betriebsbedingungen bei Gasen oder Flüssigkeiten unterschiedlichen Einfluss.
- Gase-Umrechnung Skala:
Gase sind kompressibel, dh. sie verändern ihr Volumen und somit die Dichte bei Änderung der Druck- und Temperaturverhältnisse.
Wegen der geringen Gasdichte und geringen Viskosität hat eine Änderung der Dichte und Viskosität bei unterschiedlichen Gasen meist wenig Einfluss auf die Messung. - Flüssigkeiten-Umrechnung Skala:
Flüssigkeiten sind normalerweis nicht-kompressibel, dh. sie verändern ihr Volumen und somit ihre Dichte bei Druck und Temperaturänderungen nicht oder nur wenig.
Eine Änderung von Druck und Temperatur muss bei gleicher Flüssigkeit, somit normalerweise nicht berücksichtigt werden. Großen Einfluss auf die Messung haben jedoch andere Viskositäts- oder Dichtewerte bei unterschiedlichen Flüssigkeiten. Eventuell ist auch durch eine Temperaturänderung verursachte Viskositätsänderung der Flüssigkeit zu berücksichtigen.
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Faktorberechnung für Gase: Kalibrierte Skala in Normvolumen (z.B. Nm³/h)
Neue Skalenwerte = Faktor x kalibrierte Skalenwerte
pkal = Absolutdruck der kalibrierten Skala, pneu = Absolutdruck der neuen Skala, Tkal = Temperatur der kalibrierten Skala in Kelvin,
Tneu= Temperatur der neuen Skala in Kelvin, dkal = Dichte des Gases der kalibrierten Skala, dneu = Dichte des neuen Gases
Kelvin = 273 + °C -
Faktorberechnung für Gase: Kalibrierte Skala in Betriebsvolumen (z.B. m³/h)
Neue Skalenwerte = Faktor x kalibrierte Skalenwerte
pkal = Absolutdruck der kalibrierten Skala, pneu = Absolutdruck der neuen Skala, Tkal = Temperatur der kalibrierten Skala in Kelvin,
Tneu = Temperatur der neuen Skala in Kelvin, dkal = Dichte des Gases der kalibrierten Skala, dneu = Dichte des neuen Gases
Kelvin = 273 + °C